Jeder, der sexuell aktiv ist, interessiert sich für die Sexualstatistik. Menschen vergleichen sich und es ist ganz normal. Repräsentative Ergebnisse zu finden ist jedoch manchmal sehr schwer. Wenn man einen üblichen Artikel über eine Sexualstatistik liest, kann man sich nicht sicher sein, wie wahrhaft die Aussagen sind. Warum sollten sie sich dafür interessieren? Eine Umfrage in Deutschland, an der 100 Männer und 100 Frauen teilnehmen, obwohl Deutschland mehr als 80 Millionen Einwohner hat, sagt gar nichts über die gesamte Population aus. Ich habe einige Umfragen mit repräsentativen Ergebnissen (mind. 1000 Teilnehmer und mehr) gesammelt und die stelle ich Ihnen hier dar.
Vergessen Sie aber nicht, dass eine Statistik nur Informationen über den Durchschnitt angibt. Wenn Sie also feststellen, dass Sex durchschnittlich bei Deutschen 15 Minuten dauert und bei Ihnen sind es nur wenige Minuten, bzw. er dauert deutlich länger, sind Sie nicht die/der einzige. Wichtig ist der Konsens. Wenn Sie 45 Minuten Liebe machen und es Ihnen und Ihrer Partnerin gefällt, dann ist alles in Ordnung.
2524 Deutsche haben in 2017 einen Fragebogen, der sich auf das Sexualverhalten bezieht, beantwortet. Sowohl Männer als auch Frauen waren gleichmäßig verteilt. 82 % Frauen und 86 % Männer gaben an, heterosexuell zu sein. Wie sehen die Ergebnisse aus?
Oral und Analverkehr
Obwohl wir im 21. Jahrhundert leben, das Freiheit in fast allen Lebensbereichen bietet, ist das Thema Sexualität heikel. Auch wenn vom Oralverkehr (meistens) viele Männer träumen, erleben ihn nur rund 50 % Frauen und Männer. Sowohl aktiv, als auch passiv.
Unter aktivem Oralverkehr versteht man, dass man ihn aktiv ausübt, wobei passiver Oralverkehr der ist, den man empfängt. Erfahrungen mit aktivem Analverkehr geben nur 19 % der Männer an. Passiven Analverkehr haben 17 % der Frauen und 4 % der Männer erlebt. Also Kopf hoch, falls Sie sich bei Ihrer Frau beschweren, dass sie den Analverkehr noch nie erlebt haben. Jeder 5. Deutsche hat ihn erlebt, also ist der Analsex nicht so populär wie man denkt.
Untreue
Laut der Statistik der Befragten sind 21 % Männer und 15 % Frauen fremdgegangen. Jedoch finde ich diese Ergebnisse ungenau, denn es gibt noch andere Studien, in denen eine deutlich höhere Anzahl von Untreuen veröffentlicht wurde. In Tschechien hat eine breite Untersuchung über das Sexualverhalten der Psychologe und Sexuologe Petr Weiss durchgeführt und ähnliche Ergebnisse veröffentlicht. (2/3 der tschechischen Männer und ½ der tschechischen Frauen waren jemals im Leben untreu). Aber keine Angst, Deutschland gehört laut der Statistik nicht zu den untreuesten Ländern. Trotzdem seien Sie vorsichtig. Fremdzugehen kann zwar reizvoll sein, aber fragen Sie sich selbst, ob es sich lohnt, das Risiko einzugehen und den Lebenspartner zu verlieren.
Verhütungsmethoden
Sowohl in Deutschland als auch in West- und Nordeuropa gehört zu den beliebtesten Verhütungsmethoden eine orale Kontrazeption. An der zweiten Stelle wurde Kondom als Kontrazeption platziert. Mehr als 90 % Deutsche verwenden eine Art Kontrazeption, um eine Schwangerschaft zu vermeiden. Man darf aber nicht vergessen, dass man sich nicht nur gegen Schwangerschaft, sondern auch gegen Geschlechtskrankheiten schützen soll, um seine Gesundheit zu erhalten. Orale Antikonzeption verhindert leider keine Geschlechtskrankheit, das schafft nur ein Kondom. Leider gibt es noch Länder, die eine ambivalente Einstellung zur Verwendung von Kondomen haben. Dies liegt an den mangelhaften Informationen über Geschlechtskrankheiten und deren Prävention.
Anzahl der Sexualpartner
Es gibt natürlich Unterschiede zwischen den Antworten von Männern und Frauen, doch muss man immer davon ausgehen, dass man bei diesem empfindlichen Thema nicht immer ehrlich ist. Laut einer Umfrage, die eine der berühmtesten Partnersuchseiten Lovescout24 durchgeführt hat, geben von 2000 befragten Deutschen an, mehrere Sexpartner im Leben gehabt zu haben. Männer über 40 Jahre geben 7 Sexpartnerinnen an, Frauen nur 6 Sexpartner. Interessant ist die Feststellung, dass das Einkommen einen großen Einfluss auf die Anzahl von Sexpartnern hat. Allgemein kann man sagen, je höher das Einkommen ist, desto größer ist die Anzahl der Sexpartner.
Penisgröße
Frauen behaupten ständig, ihnen sei die Penisgröße egal. Es zeigt sich immer wieder in der Praxis von Psychologen und Sexologen, die Methode, wie man mit seinem Penis umgeht, ist wichtiger als die Penisgröße. Wieso? Die Vagina ist an der Oberfläche ganz empfindlich. Es kommt also darauf an, wann man sie berührt oder stimuliert und wie. Ob am Scheideneingang oder tiefer, in der Vagina befinden sich mehrere Punkte, deren Stimulation zum Orgasmus führt.
Wie stehen aber Deutsche im Vergleich zu der restlichen Population?
Die internationale durchschnittliche Penisgröße ist im erigierten Zustand 13,2 cm, im schlaffen Zustand 9,1 cm Deutsche haben eine durchschnittliche Penisgröße im erigierten Zustand von 14,5 cm. Jedoch muss ich zugeben, dass man im Internet ganz unterschiedliche Ergebnisse findet. Dies liegt natürlich daran, dass es sehr schwer ist, so eine Untersuchung durchzuführen. Die Temperatur, die Atmosphäre, die Zusammensetzung der Ernährung etc. sind Variablen, die man nur schwer beeinflussen kann und die eine große Rolle bei aktuellem Peniszustand/Penisgröße spielen. Trotzdem haben diese Umfragen einen sehr guten Sinn. Sie beruhigen Männer, die dachten, dass ihre Penisgröße nicht genügt.
Seien Sie stolz auf Ihren Körper und vergessen Sie nie: Beide müssen in der Beziehung zufrieden sein. Konsensus, aber legal! Safe, sane and consensual, so heißt das Motto einer sexuellen Kommunität, das ich für vernünftig halte.